TNVR - Trap, Neuter, Vaccinate & Return von Streunertieren


TNVR (TRAP – NEUTER – VACCINATE – RETURN) bezeichnet die systematische Kastration von Hunden und Katzen und das anschliessende Zurückbringen ins angestammte Revier. Wegsperren, Vermitteln, Deportieren und Töten der Tiere löst das Streuner-Problem nicht. TNVR ist erwiesenermassen die einzige nachhaltige, finanzierbare und erfolgsversprechende Lösung. Denn die Tiere besetzen nach dem Prinzip der Holding Capacity (Fassungsvermögen) ihr Revier und verhindern dadurch auf natürliche Art neuen Zuwachs an unkastrierten, ungeimpften, kranken und geschwächten Tieren. TNVR ist auch bei der Bekämpfung von Tollwut die einzige zielführende Strategie.


Seit unserer Gründung 2012 konnten wir in verschiedenen TNVR-Programmen weltweit viele Tausend Streunertiere kastrieren. Wir haben Hunden und Katzen zu einem besseren, stressfreieren und gesünderen Leben verholfen und somit Millionen von unerwünschtem Nachwuchs und viel Tierleid verhindert sowie die Weiterverbreitung von Tollwut gestoppt.
In Marokko, Thailand und Rumänien haben wir u.a. richtungsweisende Pilotprojekte aufgebaut. In vielen weiteren Ländern Kastrationsprogramme unterstützt. Wenn immer möglich laufen TNVR-Programme in Zusammenarbeit mit Behörden, lokalen Tierärzten und der Bevölkerung vor Ort. Wir fördern Schulungs- und Aufklärungsprojekte. Unser übergeordnetes Ziel ist «Hilfe zur Selbsthilfe».


Weltweit streunen laut Schätzungen bis zu 400 Millionen Strassenhunde. In vielen Ländern versuchen Regierungen und Hotels der „Plage“ mit Vergiftungen Herr zu werden. Das Töten von streunenden Katzen und Hunden jedoch löst das Problem keineswegs. Auch nach jahrelangen Massentötungen sind weder die Anzahl Streunertiere, noch die damit verbundenen Tollwutfälle zurückgegangen. Abgesehen von der ethischen Grausamkeit sind das Töten und der Unterhalt von Tierheimen viel teurer als die konsequente Kastration aller Streuner- und Besitzertiere.

Umsowichtig ist es die Zusammenhänge und das Prinzip der „Holding Capacity“ zu verstehen. Dieses beschreibt das Fassungsvermögen von Tieren auf einem gewissen Gebiet und besagt, dass die Anzahl Streuner abhängig ist von Futter, Wasser, natürlichen Feinden und Platzverhältnissen.
Sobald man Hunde und Katzen entfernt, z.B. durch Massentötungen, Vermittlung oder Wegsperren, entspannt sich die Lage zwar kurzfristig. Da es aber plötzlich mehr zu Fressen und grössere und freie Reviere gibt, füllen sich diese rasch mit neuen Tieren: mit Welpen von unkastrierten Besitzertieren, ausgesetzten Besitzertieren oder durch Zuwanderung anderer Streuner aus benachbarten Revieren. Das Prinzip der Holding Capacity
Bild & Quelle: www.lega-pro-animale.de

Auch in Bezug auf die Tollwutbekämpfung sind diesbezüglich bereits Erfolge in Agadir zu erkennen. Die 2014 & 2015 durch Michèle und die Schweizer Tierbotschafter kastrierten und geimpften Hunde im Touristenort Taghazout ausserhalb von Agadir, zeigen ein erfreuliches Bild. Italienische Studenten der Universität Wien haben während 6 Monaten eine Feldstudie betrieben für die Organisation „Stray Dogs International Project“ aus Italien. Sie haben diese „sauberen“ Tiere in einer umfassenden Feldstudie überwacht und die Resultate ausgewertet. Bluttests ergaben, dass sämtliche noch vor Ort lebenden Tiere den vollen Impfschutz aufweisen und gesund sind. Fazit: Die Studie schliesst die Hunde von Taghazout als Träger des Tollwutvirus komplett aus. Ganzer Pressetext der Tierbotschafter Februar 2017

Die Kastrationsaktion in Taghazout läuft auf Kurs und stösst auf grosses Interesse.
Michèle und die Tierschützer machen einen ausgezeichneten Job.

Vielen Dank nach Marokko! Hier geht’s zum Zwischenbericht